... alter Imkerspruch aus der Heide

 

Gemeinschaft in sozialer Weis'


die Ordnung und der große Fleiß


sind Vorbild uns seit ew'ger Zeit.

 

Den Bienen hier voll Dankbarkeit

 

gedenken wir beim Altarlicht,

 

das sich aus Waben hat verdicht'.

 

Es sei gesagt voll großer Ehr':

 

Sie schenken stets das Beste her,

 

sie schwitzen Wachs aus sich heraus,

 

voll Düfte ist das Bienenhaus,

 

und bauen Waben ganz aus Licht,

 

der Lilie Bauplan ihm entspricht,

 

hab'n Nektar aus der Blum' gebracht

 

und Blütenstaub als süße Tracht.


Als Honig stärkt er mich in mir


"Beschützt, ihr Götter, dieses Tier!"

 



 

 

 

 

...

 

Ein Blumenglöckchen vom Boden hervor

war fröhlich gesprossen im lieblichen Flor.

Da kam ein Bienlein und naschte fein

oh, die müssen wohl beide füreinander sein!

 

                                                                         (Johann Wolfgang von Goethe)

 

Im Regen geschrieben

Wer wie die Biene wäre,
die die Sonne

auch durch den Wolkenhimmel fühlt,
die den Weg zur Blüte findet
und nie die Richtung verliert,
dem lägen die Felder in ewigem Glanz,
wie kurz er auch lebte,
er würde selten
weinen.

Hilde Domin

 

...

 

Stell einen Bienenkorb auf mein Grab,

Auf dass ich mich an Honig lab.

Bin ich erst tot und fern von hier

Dann wünsch ich nur das eine mir.

Die Straßen des Himmels sind voller Licht,

Doch vom güldenen Honig lasse ich nicht.

Stell einen Bienenkorb auf mein Grab,

Auf dass ich mich an Honig lab

 

Die Sage um den ... Bienenstich

 

 

.. es geschah wohl in der Stadt Andernach am Rhein, die sich bis heute Bäckerjungen Stadt nennt. Die Sage von den zwei Bäckerjungen kennt dort jedes Schulkind und ihre steinernden Statuen sind noch heute zu bewundern.

Angeblich haben im Jahr 1474 die Linzer vom gegenüber liegenden Rheinufer einen Überfall auf die Stadt Andernach geplant. Vom Kaiser war ihnen der Rheinzoll entzogen und stattdessen Andernach zugesprochen worden, was sie einer wichtigen Einnahmequelle beraubt hatte. Die Sage erzählt nun von einem Angriff gegen die Andernacher in aller Frühe, als dort noch die Bevölkerung im Schlaf lag. Nur zwei Bäckerjungen, die schon unterwegs waren in der Morgendämmerung und aus den Bienenkörben des Nachtwächters, die in langen Reihen auf der Stadtmauer von Andernach standen, Honig naschen wollten, entdeckten die herannahenden Feinde. Spontan warfen die beiden die Bienenkörbe zur Abwehr hinunter. Die Bienen setzten den Angreifern heftig zu in ihren Rüstungen und zwangen sie zur Umkehr. Andernach hatte nichts Eiligeres zu tun, als diese Vertreibung der Feinde am nächsten Tag mit einem Fest zu feiern. Die beiden Bäckerjungen sollten sich dazu etwas wünschen, einen Kuchen natürlich. Und die Kreation aus Honig, Mandeln, Pudding, Hefe und Mehl, die dabei herauskam, bekam anlässlich des Sieges mit Hilfe der Bienen den Namen "Bienenstich". ..

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Des Biens Gedanken in die Zeit

Es bricht der erste Sonnenstrahl im Morgentau der Wiesen klar
am Honigstand im Auental regt munter sich der Bienen Schar
erwartend aus der Blütenpracht in deren Grunde still verborgen
zu neuem Leben stets erwacht mit Gaben reich sich zu versorgen
und schon summt es, überall in dieser farbenfrohen Flur
doch dumpf der Glockenblume Schall was ist geschehen nur
wie sehn denn aus die Felder die Gräser und die Blüten
die dunklen hohen Wälder die unsre Herzen stets erglühten
wo am Bach die Weiden standen scheint alles tot und leer
wo wir den meisten Nektar fanden liegt jetzt ein steinern Meer
Kunststoffrasen, Plastikbäume Blumen, nur aus Wachs und Seide
der Ausdruck irrer Träume ergebend diese Trauerweide
so hat der Mensch es nun vollbracht das einst naturgegebne Leben
mit aller ihm vorhandner Macht der Technik preiszugeben
Chemie und Öl im Wasserlauf des Windes Atemstrom
Giftsubstanzen überhauf sind angereichert mit Atom
Regen fällt durchwirkt mit Blei aus Wolken voll mit Ruß
ätzend Dämpfe werden frei und dieses all im Überfluss
den wir in vollen Zügen erleben dürfen und genießen
weil alle, um sich zu betrügen ihre Augen nur verschließen
und ab und an ein wenig rügen sich dann mit Lob noch übergießen
wenn dies das zuletzt Mögliche ist's schlecht um uns bestellt
dann segnen wir das Zeitliche ade, du noch vorhandne Welt.

Oase des Friedens

Wenn ich zu meinem Stande geh,
und tausend Bienen um mich seh,
und hör das altvertraute Summen,
dann müssen Leid und Gram verstummen.

Dann denk ich nicht an Gut und Geld,
nicht an den Hader in der Welt,
nicht an den Lärm auf allen Gassen,
nicht an der Feinde grimmes Hassen.

Noch an der Freunde Neid und Spott,
dann dank ich still nur meinem Gott,
dass er im Tollhaus dieser Erden,
dies Heim des Friedens mir ließ werden.

Kehr ich vom Bienenhaus zurück,
ist aufgehellt der trübe Blick.
Denn, was mir grau und schwer erschienen,
das gab ich meinen lieben Bienen.

Die trugens in die Luft hinaus,
gleich allem Schmutz aus ihrem Haus,
und was sie mir dafür gegeben,
ist neue Kraft zu frohem Leben.

 

...

 

Wie ernst und still ist es in Feld und Wald.
Die Nebel hängen grau und tief und kalt.
Früh geht die Sonne schon zu Bett - ganz sacht,
Und morgens schläft beinah sie bis um acht.
Den ganzen Tag steht oft sie wie im Traum.
Sie sieht nicht Feld und Wald, nicht Busch und Baum.
Die Wolken hüllen sie in Schleier dicht,
Seht doch ihr bleiches, müdes Angesicht.
O zeig uns doch dein herrlich Leuchten wieder!
Doch Regentropfen rinnen dicht hernieder,
Als wollten Erd' und Himmel sich vereinen.
Sollt' Mutter Erd' wohl leise heimlich weinen?

 

( Edmund Herold )

 


 

 

 

 

...

 

Die Bienen summen nur noch leis' - ganz leis',
Und nur der alte Bienenvater weiß,
Daß sie in warmer Traube sich verbinden,
Vereint den kalten Winter überwinden.
Gönnt ihnen gern die wohlverdiente Ruh',
Deckt jedes Volk warm und behaglich zu.
Horcht, wie sie flüstern leise, wie im Traum,
Von neuer Blütenpracht im weiten Raum.
Sie sind das höchste Glück für ihn auf Erden.
Er wird zu pflegen sie nie müde werden,
Damit sie hungern nicht und frieren brauchen.
Erst dann wird er in Ruh' sein Pfeifchen rauchen.

 

...

 

"Im Fleiß kann dich die Biene meistern,

in der Geschicklichkeit ein Wurm dein Meister sein,

dein Wissen teilest du mit vorgezogenen Geistern,

die Kunst, o Mensch, hast du allein."

 

Friedrich v. Schiller

 

 

 

Eine kleine Frühlingsweise

Eine kleine Frühlingsweise
nimmt mein Herz mit auf die Reise
in die schöne weite Welt hinaus.
Dort, wo bunte Blumen blühen,
dort, wo weiße Wolken ziehen,
steht am Waldesrand ein Haus.

Still, ohne Sorgen, friedlich geborgen
liegt dort die Welt im Sonnenschein.
Unter uralten Bäumen lässt es sich träumen
in den goldnen Frühlingstag hinein.

Alle Bienen summen leise,
meine kleine Frühlingsweise.
Bunte Falter flattern hin und her.
Die Natur auf allen Wegen
streut den schönsten Blütensegen
und die Rosen duften süß und schwer.

Doch wie bald ist all diese Pracht entschwunden,
die ein schöner Tag uns im Mai gebracht.
Denn ein kalter Reif hat in nebelgrauen Stunden
alles Grün vernichtet in einer Nacht.
Längst schon sind verstummt alle Vöglein auf den Zweigen,
auch die Falter tanzen nicht mehr ihren Reigen.
Selbst die alten Bäume hüllen frierend sich in Schweigen,
und den kleinen Blümlein ist so traurig zumut´.

Da ertönt ganz leise weise
meine kleine Frühlingsweise
bis die gold´ne Sonne strahlend lacht.
Und die Blumen blühen wieder,
auch die Wolken ziehen wieder,
und vergessen ist die kalte Nacht.

Freut euch der Jugend, nutzt jede Stunde
wenn euch die Sonne strahlt im Mai.
Sucht die Schönheit im Leben,
steht nicht daneben,
denn der Frühling geht ja doch so schnell vorbei

 

Es ist so still,

 

die Heide liegt im
warmen Mittagssonnenstrahle,
ein rosenroter Schimmer fliegt
um ihre alten Gräbermale.
Die Kräuter blühen, der Heideduft
steigt in die blaue Sommerluft.

Laufkäfer hasten durchs Gesträuch
In ihren goldnen Panzerröckchen,
die Bienen hängen Zweig um Zweig
sich an der Edelheide Glöckchen.
Die Vögel schwirren aus dem Kraut
die Luft ist voller Lerchenlaut.

Ein halbverfallen niedrig Haus
steht einsam hier und sonnbeschienen,
der Kätner lehnt zur Tür hinaus,
behaglich blinzelnd nach den Bienen.
Sein Junge auf dem Stein davor
schnitzt Pfeifen sich aus Kälberrohr.
Kaum zittert durch die Mittagsruh
Ein Schlag der Dorfuhr, der entfernten,
dem Alten fällt die Wimper zu,
er träumt von seinen Honigernten.
Kein Klang der aufgeregten Zeit
drang noch in diese Einsamkeit.

 

 

 

 

...

 

 

Wenn bitter sich die Menschen streiten

mit Grösse wie mit Kleinigkeiten

da weiche ich am liebsten aus

und flüchte mich ins Bienenhaus.

 

Hör ich das friedliche Gesumm,

vergess ich Schelten und Gebrumm,

und aller Krieg und Krach auf Erde

kann mir sogleich gestohlen werden.

 

 

                             ( J.W. von Goethe )

 


I M K E R S T R A U M

Das ist des Imkers ew'ger Traum,
der knospenübersäte Baum
und Blütenfeld an Blütenfeld
un einer farbenfrohen Welt.
Ein Duft aus tausend Nektarschüsseln
und Bienen - nur mit Rotkleerüsseln.
Stehts schwere dicke Pollenbretter
und allzeit schwüles Honigwetter
und an des Bienenjahres Schluß
ein süßer goldner Überfluß!
Ein Tröpfchen Wermut in den Wein
es trifft nicht allemal so ein,
denn in den Himmel wächst kein Baum
und doch ... es bleibt des Imkers Traum

 

 

„Du sollst niemand rühmen um seines großen Ansehens willen, noch jemand verachten um seines geringen Ansehens willen. Denn die Biene ist ein kleines Vögelein und gibt doch die allerbeste Frucht.“

 

Buch Jesus Sirach 11, 2-3

 

Wie freut mich's, daß ich Imker bin.

 

Wenn ich vor meinem Stande steh'

und meine Bienen fliegen seh',

so denk ich oft in meinem Sinn,

wie freut mich's, daß ich Imker bin.

 

Steh' mit der gold'nen Sonn' ich auf,

sind meine Bienen längst wohlauf;

sie fliegen emsig her und hin,

d'rum freut mich's, daß ich Imker bin.

 

Und wenn mein Tagewerk vollbracht,

zur Ruhe winkt die stille Nacht,

leg' ich mich selig träumend hin.

und freu' mich, daß ich Imker bin.

 

Und so vergeht mir froh die Zeit,

die Bienen werden schwarmbereit,

sie freu'n sich ihrer Königin,

und mich freut's, daß ich Imker bin.

 

Und wird das Wetter dumpf und heiß,

fließt von der Tanne süßer Schweiß,

schwing ich die Schleuder froh und sing:

Wie freut mich's, daß ich Imker bin.

 

von Friedrich Silcher

 

... Königin Carnica Mellifera
Am Tag der Sonnenfinsternis 20. März 2015 an meinem Bienenstand im südlichen Berlin / Naturschutzgebiet Marienfelde

( realisiert von Markus Boehnke :-) )
Königin.mp3
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